Ausgangslage
Durch starke Ufer- und Querverbauungen hat der Zustand des Lechs nur noch sehr wenig mit dem ursprünglich wilden und strukturreichen Voralpenfluss zu tun. Die Beeinträchtigung der natürlichen Dynamik führt zu erheblichen Strukturdefiziten, mit der Folge das insbesondere die Bestandsdichte der typischen Lechfische deutlich unter dem für dieses Gewässer möglichen Potentials liegt. Einige Fischarten wie z. B. Äsche oder Huchen sind inzwischen sogar stark vom Aussterben bedroht.
Im Zuge einer langfristigen Strategie zur Verbesserung des Gewässerlebensraums versuchen wir unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten bestehende Lebensraumdefizite auszugleichen.
Vorhaben
Auf Initiative des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim und unseren Verein wurden im November 2010 ca. 100 m³ großformatiger Flussbausteine in den Lech eingebracht um vom Ufer ausgehend Richtung Flussmitte hin eine Steinschüttung zu errichten. Der Einbau erfolgte in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Firma E.ON. Diese Steinschüttung, an der sich die Strömung bricht lockert die monotone, kanalartige Uferstruktur auf und dient als Hochwasser- und Wintereinstand für die unterschiedlichsten Fischarten. Auch verschiedenste Wasserlebewesen finden in dieser Steinschüttung einen idealen Lebensraum und Rückzugsort vor.
Bauliche Ausführung
Mit Lkws wurden die Flussbausteine am Lech unterhalb der Zollhausbrücke angeliefert. Das Gesamtgewicht betrug ca. 200 t. Ein einzelner Stein wog durchschnittlich 2 t.
Mit einem Radlader wurde jeder einzelne Stein ans Ufer gebracht, wo dann er von unserem Baggerfahrer Willi Sailer vom gleichnamigen Baggerbetrieb in filigraner Detailarbeit in den Fluss gelegt und die Steinschüttung modelliert wurde.
Beteiligte
Für die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahme war die wiederum hervorragende Zusammenarbeit folgender Insitutionen von maßgeblicher Bedeutung:
– Wasserwirtschaftsamt Weilheim, Herr Bothe
– E.ON Wasserkraft, Herr Danner, Herr Holzmann
– Untere Naturschutzbehörde, Herr Heiss
– Bundeswehr, Standort Lagerlechfeld
– Baggerbetrieb Sailer, Willi Sailer
– Luftwaffenfischereiverein Lechfeld e.V., Günther Glauder, Thomas und Matthias Maisterl
Ausblick
Der Einbau von Störsteinen ist ein weiterer Schritt unseres Vereines, durch Lebensraum verbessernde Maßnahmen unser Gewässer ökologisch weiter aufzuwerten. Eine Erfolgskontrolle findet durch den Luftwaffenfischereiverein Lechfeld e.V. statt. Es ist mit sehr positiven Effekten für Fische und im Wasser lebende Kleintiere und Pflanzen durch diese Maßnahme zu rechnen.